Was zunächst wie ein Missgeschick aussah, entpuppte sich als durchdachtes Anspiel: Diakon Peter Kleinert dirigierte den Chor, Musiklehrer Robert Jäger ministrierte in einem viel zu kleinen Gewand und Schülerin Lara übernahm nervös die Rolle des Pfarrers. Die Verwirrung war perfekt – und genau das war der Plan. Die Schülerinnen Anna, Sophie und Sophie kommentierten das skurrile Geschehen und erkannten schnell: „Die drei da vorne spielen die Rolle von anderen. Die sind nicht sie selbst." Diese Beobachtung führte sie zu den Beispielen von Albert Einstein, dem seine Lehrer prophezeiten, er würde es zu nichts bringen, und J.K. Rowling, deren Harry Potter-Konzept von zwölf Verlagen abgelehnt wurde.

Nach dem Tausch in die richtigen Rollen – jede und jeder in der eigentlichen Funktion – predigte Diakon Peter Kleinert über den Heiligen Franziskus, der vor über 800 Jahren vor einer ähnlichen Entscheidung stand. Auch Franziskus fühlte sich in der Rolle des reichen Tuchhändlers, die seine Eltern für ihn vorsahen, nicht wohl. „Für Franziskus hat sich das irgendwie falsch angefühlt", erklärte der Diakon. So tauschte Franziskus seinen Reichtum gegen einen einfachen Habit und fand zu Gott, zu den Menschen und zur Schöpfung.

Diese Botschaft unterstrich Diakon Kleinert auch mit dem Lied „Einmal im Leben" von Winzent Weiß, dessen Text wie Gottes Worte an Franziskus klang: „Du machst die Welt so viel bunter – mit allen Farben, die du hast! Dich gibt's nur einmal im Leben! Du bist perfekt, so wie du bist!" Kleinert teilte mit den Schülerinnen und Schülern auch seinen eigenen Weg: Erst nach über 20 Jahren in einer Bank folgte er seiner wahren Berufung als Diakon und freut sich nun täglich über seine Arbeit.

Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch von drei Therapiehunden der Malteser, die regelmäßig alten und kranken Menschen durch ihre Anwesenheit Freude bereiten. Schulleiter Nicholas Mayer übergab den Erlös des letztjährigen Pausenverkaufs in Höhe von 1.000 Euro an die Malteser zur Unterstützung dieser wertvollen Arbeit.

So ermutigte die Franziskusandacht 2025 alle Anwesenden: Wie Franziskus, Einstein und Rowling zeigten, lohnt es sich, gegen den Strom zu schwimmen und vor allem den eigenen Weg zu gehen. Die Andacht endete mit dem Aufruf, nicht nur authentisch zu leben, sondern auch anderen zu erlauben, ihren Weg zu finden – und dabei respektvoll miteinander umzugehen, wie es der Heilige Franziskus mit allen Geschöpfen getan hat.